Tag 95: Bauarbeiten, Mücken und Meer

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Nach einer Mückenjagd, die gefühlt die halbe Nacht in Anspruch genommen hat, habe ich lange ausgeschlafen. Die Gegend um Huelva herum ist ein großes Sumpfgebiet, wo Mücken natürlich prächtig gedeihen. Darüber hinaus, ebenfalls eine gute Erinnerung an die Tage aus Amerika, wandert eine stetige Kolonne kleiner Ameisen durch mein Zimmer. Alte Holzhäuser sind voller Leben!

Um 12:00 Uhr hüpfe ich (immer noch leicht verschlafen) aufs Fahrrad und möchte nach Huelva fahren.

Hugo lebt etwas westlich von Huelva, auf der anderen Seite des Flusses Odiel. Über diesen Fluss gibt es genau eine Brücke, auf der ein Radweg in die Stadt führt. Andere Möglichkeiten für Radfahrer sind Fehlanzeige.

Wie ich gerade allerdings feststelle: Ausgerechnet an dieser Brücke wird gebaut! An eine Umleitung hat hier niemand gedacht – Mist!

Mir bleibt nichts anderes übrig als die Fahrt nach Huelva auf einen anderen Tag zu verschieben und umzukehren. Ich fahre aber nicht direkt zurück zu Hugo, sondern ich mache noch einen Abstecher zum Strand.

Dafür fahre ich etwa 10 km durch einen Pinienwald auf Mountainbike-Strecken. Teils handelt es sich dabei um wirklich schöne Trails, teils sind es aber auch eher zähe Sandpisten.

Nach einer kurzen Abkühlung im Meer, springe ich wieder aufs Rad. Ich sehe nicht so genau hin, und bleibe mit meinem Fuß an einem harten, gummiartigen Gegenstand hängen.

„Wumms!“

„Was war das?“, frage ich mich.

Als sich wenige Augenblicke später ein stechender Schmerz meldet, denke ich zuerst an eine Biene. Aber eine Biene macht doch nicht Wumms! Wumms macht nur Olaf Scholz, oder… ein Kaktus!

In der Gummisohle von meinen Sportschuhen stecken einige Dornen, und dem Schmerz in meinem Fuß nach zu urteilen, auch in meinem Fuß. Vorsichtig löse ich den Fuß aus dem Schuh, und ziehe meine Socken aus. An der Stelle, wo die Dorne steckt, breitet sich ein kleiner Blutfleck aus. Doch alles hält sich im Rahmen und die Dorne ist schnell entfernt. Weiter geht’s!

Beim Abendessen gibt es ein großes Hähnchen aus dem Ofen. Elena versichert mir aber: es handelt sich dabei nicht um eines der Hühner, die in ihrem Garten rumlaufen. „Die dürfen noch ein bisschen leben“, schmunzelt Hugo.

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