Ich fahre heute von Merlo nach Las Rabonas.
Es ist heiß, aber ein angenehmer Wind weht von vorne. Rechts ragt die Sierra de Córdoba in die Höhe, die ich vor zwei Tagen durchquerte, am Straßenrand sind immer wieder kleine Stände mit allem Möglichen: Kristalle, Keramik, Mate-Krüge, Obst und Empanadas.
An einem solchen Empanada-Stand halte ich und esse zwei der frittierten Teigtaschen. Ich unterhalte mich mit den beiden Betreiberinnen, während die kleine Tochter daneben spielt. Es ist heiß und uns tropft allen der Schweiß von der Nase. Das Thermometer zeigt 41 Grad.
Ein Nachbar kommt, neugierig über den Deutschen, und fängt an Fußballernamen zu nennen. Schweinsteiger, Müller, Matthäus. Er lacht und schlägt mir freundlich auf den Rücken. „Schau wieviel ich über Deutschland weiß!“
„Berlin, München, …“, führt der Nachbar seine Aufzählung fort.
Wir lachen zusammen. Deutsche Fußballer und Städte kennt man hier. Diese Art der Begrüßung habe ich schon häufiger erlebt. Der Mann läuft kurz zu seinem Haus und gibt mir aus seinem Garten eine Tüte kalter Pflaumen mit. Köstlich!
Abends übernachte ich in einem Ferienhäuschen von Mariana und Marco, die Verwandte von meinem Bekannten Hugo (aus Huelva) sind. Die beiden verwöhnen mich mit frischen Pfirsichen, lassen mich aber ansonsten in Ruhe. So sind die Gastgeber auch unterschiedlich – die einen sind extrem neugierig und man unterhält sich bis spät in die Nacht, die anderen sind zurückhaltender. Gastfreundschaft ist beides. Welche Form ich bevorzuge, hängt davon ab, wie erschöpft ich bin.