T-minus 2 Tage bis Abfahrt

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Es ist der 13. März 2022. Ich befinde mich in meinem Zimmer unter dem Dach. Es ist schon dunkel draußen, deshalb schaut mir von der Fensterscheibe, die schwarz wie ein Stück Obsidian ist, nur mein eigenes Spiegelbild entgegen. Tagsüber kann ich von meinem Schreibtisch auf eine grüne Pferdeweide blicken. Doch selbst, wenn es draußen hell wäre, würde der gigantische Klamottenberg auf dem Schreibtisch den Blick nach draußen versperren. Doch warum ist dieser Klamottenturm überhaupt auf meinem Schreibtisch? Das ist schnell gesagt. Übermorgen beginne ich eine Radreise, von der ich schon seit vielen Monaten, eigentlich sogar seit Jahren, träume. Ich fahre nach Lissabon!

Gestern habe ich mein erstes Tagebuch vollgeschrieben, weshalb ich heute ein neues anfange. Das passt gut, denn die selbst die Aussage, dass die vor mir liegende Reise ein neues Kapitel sei, wäre zu kurz gegriffen. Ein Kapitel etwa, das sich in die vorhergegangenen einfach so einreiht. Nein. Sie ist ein ganz neues Buch. Geprägt von einer anderen Umgebung, Tagesinhalt und Stil. Etwas Unbekanntes, etwas Neues. Und dazu muss eben auch ein neues Tagebuch her, welches ich gerade in meiner Hand halte. Ich öffne das Buch, dabei knarzt der Buchrücken leicht. Das Papier ist noch hellweiß und steif. Auf dem Schreibtisch ist wirklich kein Quadratzentimeter Platz mehr, also kritzle ich etwas ungelenk meinen Eintrag ins Heft, während es auf einem T-shirt Turm balanciert.  Beim Gedanken an das Abenteuer, das vor mir steht, summt es in mir wie ein Hummelschwarm. Ich bin bereit, auszufliegen.

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